Berichte aus den Vereinen

Musikzug Büdingen präsentierte unvergängliche Melodien

Weltbekannte und unvergängliche Melodien hatte der Musikzug der FF Büdingen für sein Konzertprogramm am 12. November angekündigt – und er hat Wort gehalten.

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Die Gäste in der bis auf den letzten Platz besetzten Wolfgang-Konrad-Halle bekamen einen musikalischen Leckerbissen nach dem anderen zu hören. Und das stets auf hohem musikalischem Niveau.

Nachdem das Jugend- und Nachwuchsorchester unter der Leitung von Jaroslav Zackoucky mit „Seventy Six Trombones“ aus dem Musical Music Man den Konzertabend eröffnet hatte, begrüßte der Leiter der Musikabteilung, Holger Kuhl, die Besucher auch formell und bat zunächst um Entschuldigung für die etwas enger gestellten Stühle und beengten Verhältnisse. Durch die vorübergehende Unterbringung des Lorbacher Kindergartens in einem Teil der Halle sei dies leider notwendig, zumal sich erfreulicherweise sogar noch etwas mehr Besucher als beim letzten Mal abgezeichnet hatten. Besondere Begrüßung erhielten unter anderen der erste Bürger der Stadt Reiner Marhenke und Bürgermeister Erich Spamer, die in den letzten Jahren kein Konzert der Feuerwehrmusiker ausgelassen haben.

Mit „Das Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber folgte ein weiteres Meisterwerk. Nach Inszenierungen in 27 Ländern und mehr als 130 Millionen Besuchern gilt es heute als das erfolgreichste Musical aller Zeiten. Annette Lindenberger stellte nach diesem Ohrenschmaus das Jugend- und Nachwuchsorchester vor. „Es war auch für meinen Mann und mich eine gute Entscheidung, dass sich das Nachwuchsorchester vor eineinhalb Jahren auch für Erwachsene geöffnet hat. Inzwischen haben neben den jungen Nachwuchsmusikern auch sechs Erwachsene (Wieder-)Einsteiger ihre musikalische Heimat gefunden.“ Der jüngste Musiker ist zwölf Jahre alt, der/die Älteste – das wird an dieser Stelle nicht verraten. Gemein ist allen die Freude am gemeinsamen Musizieren, und das konnte man auch sehen und spüren. Mit „Eurovisionen“, einer Sammlung der schönsten europäischen Volkslieder, verabschiedeten sich die Nachwuchsmusiker.

Die weitere Moderation für das Programm des Musikzugs übernahm wie im Vorjahr Dieter Jentzsch und das ließ schon erahnen, dass nun nicht nur musikalisch für beste Unterhaltung gesorgt war. Kraftvoll und mit dramatischem Ausdruck eröffnete der Musikzug unter der Leitung von Ralf Geiß mit dem Triumphmarsch aus "Aida" von Giuseppe Verdi sein Programm. Schon nach dieser fulminanten Eröffnung gab es laute „Bravo“-Rufe und lang anhaltenden Applaus.

Sehnsuchtsvolle und ungeduldige Melodien, vor allem in der Querflöte, verdeutlichten das ungeduldige Warten einer italienischen Gräfin auf einen Brief des Geliebten bei "Il Postiglione d'Amore" (Der Liebesbote), bis endlich Trompete (Peter Hanauer) und Horn (Lea Salathé) die Ankunft des Boten ankündigten.

Danach wurde es wieder ganz ruhig im Saal, als „Nessun Dorma“ (Keiner Schlafe) erklang, das sicher jeder im Raum kannte. Nach dem Einzugsmarsch aus dem „Zigeunerbaron“ von Johann Strauss (Sohn) gab es einen ganz besonderen Leckerbissen aus der Feder des gleichen Komponisten, welcher auch als der „Walzerkönig“ international geschätzt wird: über zehn Minuten reinstes Vergnügen mit dem Konzertwalzer „Rosen aus dem Süden“. Jentzsch merkte an, dass dieses Stück nicht nur eine besondere Herausforderung für die Musiker darstelle, sondern wohl auch für jeden, der diesen schwungvollen Walzer ohne Unterbrechung durchtanze.

Die Musiker blieben im Süden und beschrieben mit „Granada“ des mexikanischen Komponisten Augustin Lara musikalisch die gleichnamige spanische Stadt. Diesmal erhielten nicht nur die Musiker gebührenden Applaus, sondern auch der Moderator; denn Dieter Jentzsch stellte seine guten Sprachkenntnisse unter Beweis, indem er den vollen Namen des Komponisten nannte: Ángel Agustín María Carlos Fausto Mariano Alfonso del Sagrado Corazón Lara y Aguirre del Pino, genannt Agustín Lara.

Mit dem offiziell letzten Stück wechselte das Orchester noch einmal in eine ganz andere Musikrichtung. Swing war angesagt und es gab ein Potpourri der größten und bekanntesten Titel von Glenn Miller zu hören: „Swinging Glenn Miller“.

Holger Kuhl und Helga Schenk nutzen danach die Gelegenheit, sich bei allen Helfern und Mitwirkenden, welche bei der Durchführung eines solchen Konzertes notwendig sind, zu bedanken. Besonderen Dank erhielten die beiden Dirigenten Jaroslav Zakoucky und Ralf Geiß für die gute musikalische Vorbereitung des Orchesters und Dieter Jentzsch für die charmante Moderation; und natürlich das Publikum, dessen Applaus der Lohn für alles ist.  

Mit stehenden Ovationen und anhaltendem Beifall bedankte sich das Publikum bei den Musikerinnen und Musikern und ihren beiden Dirigenten Jaroslav Zakoucky und Ralf Geiß für das dargebrachte Konzertprogramm und den kurzweiligen Abend. Nein, sie durften noch nicht von der Bühne. Das Orchester musste wieder Platz nehmen und die Akteure durften erst nach zwei Zugaben von der Bühne. 

Mancher Gast hatte auf dem Nachhauseweg sicher die eine oder andere Melodie des Abends auf den Lippen.

Text: Holger Kuhl

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    Das Jugend- und Nachwuchsorchester unter der Leitung von Jaroslav Zackoucky
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    Der Musikzug unter der Leitung von Ralf Geiß
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    Trompetenkonzert des Jugend- und Nachwuchsorchesters